Gewerbe anmelden: Dein Schritt in die Selbstständigkeit

Du willst Dein eigenes Gewerbe anmelden? Unser Leitfaden führt Dich sicher durch den Anmeldeprozess. Leg jetzt los und starte durch! ✓

Gewerbe anmelden: Dein Schritt in die Selbstständigkeit
Julian Rauch
06.07.2023
-
Julian Rauch

Es ist der Anfang eines großen Abenteuers: Du willst Dein eigenes Unternehmen gründen und stehst kurz davor, Dein Gewerbe anzumelden. Hier beginnt er, der Schritt in die Selbstständigkeit!

Doch plötzlich tauchen viele Fragen auf. 

  • Wie melde ich ein Gewerbe an? 
  • Wo kann ich ein Gewerbe anmelden? 
  • Wie lange dauert eine Gewerbeanmeldung und was kostet es? 

In diesem Ratgeber wirst Du Antworten auf all diese Fragen und noch mehr finden.

Wir zeigen Dir, wie Du ein Gewerbe anmelden kannst und führen Dich Schritt für Schritt durch den Prozess der Gewerbeanmeldung. Wir hoffen, dieser Ratgeber wird Dir ein nützlicher Leitfaden sein, damit Du Deine Reise ins Unternehmertum sorgenfrei starten kannst.

Ab wann muss man ein Gewerbe anmelden? 

Die Frage, ab wann Du ein Gewerbe anmelden musst, ist sehr wichtig, wenn Du Dich auf den Weg in die Selbstständigkeit machst. Grundsätzlich musst Du ein Gewerbe anmelden, sobald Du eine gewerbliche Tätigkeit aufnimmst. Das heißt, wenn Du eine 

  • selbstständige, 
  • regelmäßige Tätigkeit mit der Absicht, 
  • Gewinne zu erzielen beginnst, ist es Zeit, Dein Gewerbe anzumelden.

Es ist entscheidend, dass Du diese Anmeldung nicht aufschiebst. Sobald Deine Tätigkeit diese Kriterien erfüllt, ist die Anmeldung des Gewerbes Pflicht. Die Anmeldung sollte spätestens vor Aufnahme der geschäftlichen Tätigkeit erfolgen.

Solltest Du Dir jedoch unsicher sein, ob Deine Tätigkeit als gewerblich einzustufen ist, empfiehlt es sich, professionellen Rat einzuholen. Jedes Business ist individuell und es gibt immer wieder Sonderfälle oder Grauzonen.

Unter welchen Voraussetzungen kann ich ein Gewerbe anmelden?

Bevor Du mit der Anmeldung Deines Gewerbes startest, ist es wichtig zu wissen, welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen. Du fragst Dich vielleicht: Was braucht man, um ein Gewerbe anzumelden?

  • Zunächst einmal benötigst Du Volljährigkeit und Geschäftsfähigkeit. Als Minderjähriger kannst Du ein Gewerbe nur unter bestimmten Bedingungen anmelden. Dazu musst Du geschäftsfähig sein. Das bedeutet, Du bist in der Lage, Verträge abzuschließen und alle rechtlichen Aspekte des Geschäftslebens zu verstehen und zu handhaben.
     
  • Dann ist es wichtig, dass Du das Recht hast, in Deutschland zu leben und zu arbeiten. Für Nicht-EU-Bürger bedeutet dies, dass eine Aufenthaltserlaubnis für eine selbstständige Tätigkeit vorliegen muss.
     
  • Darüber hinaus darf kein gesetzliches oder gerichtliches Verbot gegen Dich vorliegen, ein Gewerbe zu betreiben.

Was braucht man für eine Gewerbeanmeldung? 

Zur Anmeldung Deines Gewerbes benötigst Du verschiedene Dokumente. 

  • Dazu gehören Dein Personalausweis oder Reisepass und gegebenenfalls eine Aufenthaltserlaubnis. 
  • Zudem benötigst Du, je nach Art des Gewerbes, möglicherweise auch besondere Erlaubnisse oder Nachweise

Es ist also wichtig, dass Du Dich gut vorbereitest und die notwendigen Dokumente zusammenstellst, bevor Du mit der Anmeldung Deines Gewerbes startest.

Welche Gewerbe gibt es?

Die Vielfalt der Gewerbe ist ebenso breit wie das Spektrum der Unternehmensideen. Aber welches Gewerbe solltest Du anmelden? Die Auswahl des richtigen Gewerbes ist abhängig von der Tätigkeit, die Du ausüben möchtest.

In Deutschland unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Arten von Gewerben

  • dem stehenden Gewerbe 
  • und dem Reisegewerbe. 

Das stehende Gewerbe umfasst alle Tätigkeiten, die vom festen Standort eines Unternehmens ausgeübt werden. Dazu gehören beispielsweise 

  • Einzelhandelsgeschäfte, 
  • Restaurants 
  • oder Handwerksbetriebe.

Das Reisegewerbe hingegen umfasst Tätigkeiten, die Du ohne festen Standort ausführst. Dazu gehören zum Beispiel 

  • Marktverkäufer, 
  • Schausteller 
  • oder Handwerker, die ihre Leistungen direkt beim Kunden erbringen.

Beim Anmelden Deines Gewerbes ist es wichtig, Deine Tätigkeit so genau wie möglich zu beschreiben. Dabei solltest Du beachten, dass einige Tätigkeiten einer speziellen Genehmigung oder Qualifikation bedürfen. Dazu gehören unter anderem das Gaststättengewerbe, das Handwerk und einige freie Berufe.

Zusätzlich gibt es eine Unterscheidung zwischen freien Berufen und Gewerben. Freie Berufe, auch Katalogberufe genannt, wie Ärzte, Anwälte, Schriftsteller oder Künstler, sind nicht gewerblich tätig und unterliegen anderen Regelungen.

Bevor Du Dein Gewerbe also anmeldest, solltest Du genau überlegen, welche Art von Gewerbe am besten zu Deiner geplanten Tätigkeit passt und welche Voraussetzungen Du dafür erfüllen musst.

Wo kann ich ein Gewerbe anmelden?

Du bist bereit ins Unternehmertum zu starten, doch wo kannst Du Dein Gewerbe anmelden? In Deutschland ist das Gewerbeamt die zuständige Behörde für die Gewerbeanmeldung. Dies kann entweder 

  • das Ordnungsamt, 
  • das Bürgeramt 
  • oder das Rathaus sein, je nachdem, wie es in Deiner Stadt oder Gemeinde organisiert ist.

Um Dein Gewerbe anzumelden, musst Du normalerweise persönlich zum Gewerbeamt gehen und dort das Antragsformular ausfüllen. In einigen Städten ist es jedoch auch möglich, den Antrag per Post zu senden. Es lohnt sich also, im Voraus zu prüfen, welche Optionen in Deiner Stadt zur Verfügung stehen.

Eine schnelle Alternative ist die Online-Gewerbeanmeldung. In vielen Bundesländern ist es mittlerweile möglich, die Anmeldung des Gewerbes online durchzuführen. Dies kann eine zeitsparende und bequeme Möglichkeit sein, Dein Gewerbe anzumelden, besonders wenn Du nicht viel Zeit hast oder wenn der Gang zum Gewerbeamt für Dich schwierig ist.

Wie melde ich ein Gewerbe an?

Du hast Deine Geschäftsidee, hast alle Vor- und Nachteile abgewogen und bist bereit, endlich durchzustarten. Aber wie meldest Du eigentlich ein Gewerbe eigentlich genau an? Welche Schritte sind notwendig und was musst Du dabei beachten? Hier sind die 6 Schritte, die Dich durch den Prozess der Gewerbeanmeldung führen:

Schritt 1: Unterlagen für die Gewerbeanmeldung vorbereiten

Zunächst solltest Du alle notwendigen Unterlagen für die Gewerbeanmeldung vorbereiten. Hierzu gehören Dein Personalausweis oder Reisepass und gegebenenfalls weitere Nachweise, je nach Art des Gewerbes. 

Die spezifischen Gewerbeanmeldungs-Formulare erhältst Du entweder online auf der Website Deines Gewerbeamts oder direkt vor Ort. Vergewissere Dich, dass alle Formulare korrekt und vollständig ausgefüllt sind.

Schritt 2: Gewerbeanmeldung einreichen

Im nächsten Schritt reichst Du die Anmeldung beim Gewerbeamt ein. In der Regel musst Du dafür persönlich vor Ort sein. Das Amt prüft dann Deine Unterlagen und stellt eine Gewerbeanmeldung aus. Dies ist Dein Nachweis, dass Du Dein Gewerbe ordnungsgemäß angemeldet hast. 

Manchmal ist auch eine Online-Anmeldung möglich. Es ist empfehlenswert, im Vorfeld zu klären, ob ein Termin benötigt wird.

Schritt 3: Fragebogen des Finanzamts ausfüllen

Nach der Gewerbeanmeldung erhältst Du vom Finanzamt einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Dieser muss sorgfältig ausgefüllt und zurückgesendet werden. Hier werden unter anderem Informationen zu Deinem erwarteten Umsatz und Gewinn abgefragt.

Schritt 4: IHK- oder HWK-Erfassungsbogen ausfüllen

Je nach Art Deines Gewerbes erhältst Du entweder von der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK) einen Erfassungsbogen. Dieser dient zur Registrierung und Erhebung von Beiträgen. Du wirst auch automatisch Mitglied bei der zuständigen Kammer, die Dich dann in Fragen rund um Dein Gewerbe beraten kann.

Schritt 5: Kontaktaufnahme mit der Berufsgenossenschaft

Je nach Art Deines Gewerbes und der Anzahl Deiner Mitarbeiter kann es notwendig sein, dass Du Dich bei einer Berufsgenossenschaft meldest. Diese Institutionen sind für die Unfallversicherung Deiner Mitarbeiter verantwortlich. Sie bieten auch Unterstützung und Schulungen zum Thema Arbeitssicherheit.

Schritt 6: Gegebenenfalls weitere behördliche Schritte

Abhängig von der Art Deines Gewerbes und den spezifischen Anforderungen können noch weitere behördliche Schritte notwendig sein. Dazu können beispielsweise bestimmte 

  • Genehmigungen,
  • Lizenzen 
  • oder Zertifikate gehören. 

Informiere Dich gründlich und stelle sicher, dass Du alle Anforderungen erfüllst, um späteren Problemen vorzubeugen.

Wie lange dauert eine Gewerbeanmeldung?

Diese Frage ist wohl eine der drängendsten, denn hast Du Dich entschlossen ein Unternehmen zu gründen, möchtest Du natürlich auch endlich loslegen. Diese Frage nach der Dauer einer Gewerbeanmeldung kann allerdings nicht pauschal beantwortet werden, da die Wartezeit von verschiedenen Faktoren abhängt.

In der Regel kannst Du jedoch davon ausgehen, dass der Prozess, sobald Du alle Unterlagen zusammen hast und bei der Behörde eingereicht hast, einige Tage bis zu ein paar Wochen dauern kann. 

Die genaue Gewerbeanmeldung Dauer hängt unter anderem von der Arbeitsbelastung des Gewerbeamts und der Vollständigkeit und Korrektheit Deiner eingereichten Unterlagen ab.

Was kostet die Gewerbeanmeldung?

Kommen wir zu einem wichtigen Aspekt: Die Kosten für die Anmeldung eines Gewerbes können je nach Stadt und Art des Gewerbes variieren, liegen aber im Durchschnitt bei etwa 20 bis 60 Euro. Diese Gebühr deckt die Kosten für den Gewerbeschein ab.

Manchmal können zusätzliche Gebühren für speziell benötigte Erlaubnisse oder Zertifikate anfallen. Informiere Dich am besten im Vorfeld über die genauen Kosten für die Gewerbeanmeldung in Deiner Stadt.

Gewerbe angemeldet: Was nun?

Herzlichen Glückwunsch, Du hast Dein Gewerbe angemeldet! Aber was passiert nun? Jetzt beginnt der spannende Teil Deiner Selbstständigkeit: die eigentliche Arbeit! Es ist jetzt an der Zeit, 

  • Kunden zu gewinnen 
  • und Deine Produkte 
  • oder Dienstleistungen zu verkaufen.

Aber denke daran: 

Eine gute Organisation ist der Schlüssel zum Erfolg. 

Dokumentiere sorgfältig alle Einnahmen und Ausgaben, denn diese Angaben benötigst Du für Deine Steuererklärung. Darüber hinaus solltest Du weitere wichtige Bereiche wie Versicherungen und Marketing nicht vernachlässigen.

Und vergiss nicht: Nutze die vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsangebote von Institutionen wie der IHK oder HWK, um Deinem Unternehmen einen erfolgreichen Start zu ermöglichen.

Fazit

Du hast es geschafft! Nach dem Lesen dieses Ratgebers bist Du bestens auf den Schritt in die Selbstständigkeit vorbereitet. Du weißt jetzt, wann und unter welchen Voraussetzungen Du ein Gewerbe anmelden kannst und welche Unterlagen Du dafür benötigst.

Du kennst die Schritte zur Anmeldung, die Dauer und die Kosten, die auf Dich zukommen. Außerdem hast Du einen Überblick über die ersten Schritte nach der Gewerbeanmeldung erhalten. Nun liegt es an Dir, Dein Geschäft zu starten und Deine Träume zu verwirklichen. 

Vergiss nicht, auch nach der Anmeldung stets informiert zu bleiben und die angebotenen Unterstützungsmöglichkeiten zu nutzen. Wir wünschen Dir viel Erfolg auf Deinem Weg in die Selbstständigkeit!

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FAQ

Ist eine rückwirkende Gewerbeanmeldung möglich?

Ja, eine rückwirkende Gewerbeanmeldung ist grundsätzlich möglich. Allerdings kann das zu Nachzahlungen von Steuern und gegebenenfalls zu Bußgeldern führen, da die Gewerbeanmeldung prinzipiell vor Aufnahme der gewerblichen Tätigkeit erfolgen sollte.

Es ist daher immer besser, vor der Aufnahme einer gewerblichen Tätigkeit die Gewerbeanmeldung unter Dach und Fach zu bringen, um mögliche rechtliche Konsequenzen und Strafzahlungen zu vermeiden.

Gewerbe anmelden unter 18: Geht das?

Ja, grundsätzlich ist es auch möglich, ein Gewerbe unter 18 Jahren anzumelden. Allerdings ist hierbei eine Zustimmung der gesetzlichen Vertreter - in der Regel sind das die Eltern - sowie eine Genehmigung des Familiengerichts notwendig.

Es ist ratsam, sich in dieser Angelegenheit von einem Rechtsanwalt oder der Handelskammer beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Vorgaben eingehalten werden.

Was passiert, wenn ich kein Gewerbe anmelde?

Die Nichtanmeldung eines Gewerbes, obwohl eine gewerbliche Tätigkeit ausgeübt wird, ist gesetzeswidrig und kann mit Bußgeldern geahndet werden. Darüber hinaus kann es zu Nachzahlungen von Steuern kommen. Deshalb ist es empfehlenswert, das Gewerbe rechtzeitig anzumelden.

Das Unterlassen der Gewerbeanmeldung kann nicht nur finanzielle, sondern auch rechtliche Konsequenzen haben, daher sollte es in Deinem Interesse liegen, alle Formalitäten korrekt zu erledigen. Eine ordnungsgemäße Anmeldung gibt Dir nicht nur rechtliche Sicherheit, sondern öffnet Dir auch die Türen zu vielen Vorteilen und Unterstützungsmöglichkeiten, die mit einer legalen Selbstständigkeit einhergehen.

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