Kostenaufstellung für Startups: Kontrolle und Übersicht

Kostenaufstellung für Klarheit und Transparenz » Wir verraten Dir, wie Du eine Kostenaufstellung für Dein Startup erstellst und worauf es dabei ankommt! ✓

Kostenaufstellung für Startups: Kontrolle und Übersicht
Julian Rauch
01.08.2023
-
Julian Rauch

Die Gründung eines Start-ups ist ein aufregendes Unterfangen, das von Dir sowohl visionäre Ideen als auch praktische Planung erfordert. Ein zentraler Aspekt dieser Planung ist die Kostenaufstellung. Sie ist das finanzielle Rückgrat Deines Unternehmens und gibt Dir die Kontrolle und Übersicht, die Du brauchst, um Dein Start-up erfolgreich zu führen.

Obwohl es auf den ersten Blick einschüchternd wirken mag, ist die Erstellung einer Kostenaufstellung mit den richtigen Ressourcen, wie einer Kostenaufstellungs-Vorlage oder einer Kostenaufstellung in Excel, durchaus machbar. 

In diesem Ratgeber erhältst Du einen umfassenden Überblick über die Kostenaufstellung, ihre Bedeutung und wie Du effektiv alle Kosten Deines Unternehmens auflisten kannst.

Was genau ist eine Kostenaufstellung?

Eine Kostenaufstellung ist eine detaillierte Liste aller Kosten, die bei der Gründung und dem Betrieb eines Unternehmens anfallen. 


Sie umfasst sowohl einmalige Ausgaben, wie zum Beispiel die Anschaffung von Ausrüstung oder die Zahlung von Lizenzgebühren, als auch laufende Kosten, wie 

  • Miete, 
  • Gehälter 
  • und Versicherungen. 

Eine Kostenaufstellung ist ein wesentliches Werkzeug für die Finanzplanung und hilft Dir, ein klares Bild von den finanziellen Anforderungen Deines Startups zu bekommen. Wie Du einen Finanzplan erstellen: Eine Schritt-für-Schritt Anleitung, liest Du hier.

Warum ist eine Kostenaufstellung wichtig?

Die Bedeutung einer Kostenaufstellung lässt sich in drei Hauptpunkten zusammenfassen:

  1. Budgetplanung: Sie hilft Dir, ein realistisches Budget für Dein Startup einzuplanen. Du verstehst, wie viel Kapital Du benötigst, um Dein Unternehmen zu gründen und erfolgreich zu betreiben.
     
  2. Kommunikations-Tool: Sie dient als entscheidendes Instrument für die Kommunikation mit potenziellen Investoren und Kreditgebern. Eine detaillierte und gut durchdachte Kostenaufstellung zeigt, dass Du Dein Geschäft ernst nimmst und eine klare Vorstellung von den finanziellen Anforderungen hast.
     
  3. Kostenkontrolle: Sie kann Dir dabei helfen, Kosten zu kontrollieren und zu reduzieren. Sie gibt Dir einen Überblick über alle Ausgaben und ermöglicht es Dir, Bereiche zu identifizieren, in denen Einsparungen möglich sind.

Wie erstellt man eine Kostenaufstellung?

Die Erstellung einer Kostenaufstellung mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, aber mit einer strukturierten Herangehensweise und den richtigen Tools, wie einer Kostenaufstellung-Vorlage oder einer Kostenaufstellung in Excel, wird sie zu einer überschaubaren Aufgabe. Der Prozess kann in vier Hauptphasen unterteilt werden: 

Daten sammeln

Der erste Schritt bei der Erstellung einer Kostenaufstellung ist das Sammeln aller relevanten Daten. Dazu gehören Informationen über alle Ausgaben, die Du für Dein Unternehmen erwartest. Dies kann von Mietkosten über Gehälter bis hin zu Marketingausgaben reichen. 

Es ist wichtig, so detailliert wie möglich zu sein, um eine genaue Kostenaufstellung zu erstellen.

Kostenstruktur ermitteln

Nachdem Du alle notwendigen Daten gesammelt hast, ist der nächste Schritt die Ermittlung der Kostenstruktur. Hierbei geht es darum, die Kosten in verschiedene Kategorien einzuteilen, wie zum Beispiel fixe und variable Kosten. 

Dies hilft Dir, ein besseres Verständnis für die finanzielle Struktur Deines Unternehmens zu bekommen und ermöglicht es Dir, beispielsweise effektive Kostensenkungs-Strategien zu entwickeln.

Kosten berechnen

Jetzt, wo Du eine klare Vorstellung von Deiner Kostenstruktur hast, ist es an der Zeit, die Kosten zu berechnen. Hierbei kann eine Kostenaufstellung in Excel oder eine Kostenplan-Vorlage aus dem Internet hilfreich sein. 

Es ist wichtig, sowohl die Gesamtkosten als auch die einzelnen Kostenpunkte zu berechnen, um ein vollständiges Bild der finanziellen Anforderungen Deines Startups zu erhalten.

Den fertigen Kostenplan aufsetzen

Schließlich ist es an der Zeit, den fertigen Kostenplan aufzusetzen. Dieser sollte alle gesammelten und berechneten Informationen in einer übersichtlichen und leicht verständlichen Form darstellen. 

Ein guter Kostenplan gibt Dir nicht nur einen Überblick über die finanzielle Situation Deines Startups, sondern kann auch als Kommunikationsmittel mit potenziellen Investoren und Kreditgebern dienen.

Ein Kostenaufstellungs-Beispiel (könnte auch gut als Grafik umgesetzt werden)

Um die Kostenaufstellung zu veranschaulichen, wollen wir uns als Beispiel einmal den Kostenplan für eine fiktive Werbeagentur anschauen.

Kostenaufstellung Werbeagentur:

Einzelkosten:

  • Druckkosten für Werbematerialien: 1000 € pro Monat
  • Kosten für Online-Werbung (z.B. Google Ads, Social Media Werbung): 2000 € pro Monat

Gemeinkosten:

  • Software-Lizenzen (z.B. Adobe Creative Suite, etc.): 500 € pro Monat
  • Büromaterialien: 200 € pro Monat

Fixe Kosten:

  • Miete für Büroräume: 1500 € pro Monat
  • Gehälter: 5000 € pro Monat
  • Versicherungen: 300 € pro Monat

Variable Kosten:

  • Kosten für Freelancer oder externe Dienstleister: variiert je nach Auftragslage

Sonderkosten:

  • Teilnahme an einer Werbe- oder Branchenmesse: 2000 € (einmalig)

Bitte beachte, dass dies nur ein vereinfachtes Beispiel ist und die tatsächlichen Kosten je nach Größe der Agentur, Standort und anderen Faktoren variieren.

Fazit

Die Gründung eines Start-ups kann sich manchmal anfühlen wie eine Achterbahnfahrt, die sowohl Höhen als auch Tiefen mit sich bringt. Um in diesem Auf und Ab stets die Kontrolle zu behalten, ist als Gründer die richtige Planung und Vorbereitung das A und O.  

Eine gut durchdachte Kostenaufstellung ist in dieser Zeit wie ein Kompass, der Dir hilft, in finanziellen Angelegenheiten Deines Unternehmens stets den Kurs zu halten. Sie gibt Dir die Kontrolle und Übersicht, die Du brauchst, um Dein Start-up erfolgreich zu führen. 

Gleichzeitig ist die Kostenaufstellung ein strategisches Werkzeug, das Dir hilft, Dein Geschäft genau zu verstehen und zu steuern.

Vergiss nicht, dass die Erstellung einer Kostenaufstellung nicht in Stein gemeißelt ist. Sie ist ein variables Dokument, das mit Deinem Unternehmen wachsen und sich verändern sollte. Also nimm Dir die Zeit, die Kostenaufstellung regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. 

Auf diese Weise stellst Du sicher, dass Dein Kostenplan immer die aktuelle finanzielle Realität Deines Unternehmens widerspiegelt.

Solltest Du Dich aktuell in der Gründungsphase Deines Unternehmens befinden, dann können Dir unsere Artikel zu den Themen Unternehmenswerte definieren und Unternehmensziele formulieren ebenfalls wertvolle Ratgeber sein.

FAQ

Wie nennt man eine Kostenaufstellung noch?

Eine Kostenaufstellung ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt, die je nach Kontext und Detailgrad variieren können. Häufig verwendete Begriffe sind:

  • Kostenplan
  • Kostenübersicht
  • Kostenkalkulation

In einigen Fällen wird auch der Begriff Budgetplan verwendet, insbesondere wenn es um die Planung und Kontrolle von Kosten im Rahmen eines bestimmten Projekts oder Zeitraums geht.

Welche 5 Kostenarten gibt es?

In der Betriebswirtschaftslehre gibt es verschiedene Kriterien, nach denen Kostenarten eingeteilt werden können. Eine gängige Einteilung ist die folgende:

  • Einzelkosten: Diese Kosten können direkt einem Produkt oder einer Dienstleistung zugeordnet werden. Beispiele sind Material- oder Fertigungskosten.
     
  • Gemeinkosten: Diese Kosten können nicht direkt einem Produkt oder einer Dienstleistung zugeordnet werden. Sie fallen für das Unternehmen als Ganzes an und werden auf die Kostenträger verteilt. Beispiele sind Verwaltungskosten oder Abschreibungen.
     
  • Fixe Kosten: Diese Kosten fallen unabhängig von der Produktionsmenge an und bleiben konstant, wie zum Beispiel Miete oder Gehälter.
     
  • Variable Kosten: Diese Kosten ändern sich in Abhängigkeit von der Produktionsmenge. Beispiele sind Material- oder Energiekosten.
     
  • Sonderkosten: Diese Kosten fallen nicht ständig, sondern nur unter besonderen Umständen an. Sie sind nicht in den fixen oder variablen Kosten enthalten und müssen gesondert betrachtet werden. Beispiele sind Kosten für eine Maschinenreparatur oder außerplanmäßige Werbekampagnen.

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